Al-Aqsa oder Tempelberg. Der ewige Kampf um Jerusalems heilige Stätten

Buchvorstellung und Diskussion mit Dr. Joseph Croitoru. Eine Online-Veranstaltung der DIG Bremen/Unterweser in Kooperation mit der DIG e.V. am 7.4.2021 um 19:30 Uhr

Hier geht's direkt zum Livestream: https://www.youtube.com/watch?v=Mrmm23SwEAE

Auf dem Tempelberg stand einst der jüdische Tempel, der von den Babyloniern und nach seiner Wiedererrichtung von den Römern zerstört wurde. Im 7. Jahrhundert errichteten dort die Muslime ihre Heiligtümer, den Juden erlaubten die osmanischen Herrscher das Beten an der Klagemauer. In spätosmanischer Zeit entzündete sich um die damit verbundenen Auflagen ein Streit, der unter der britischen Mandatsherrschaft in Gewalt eskalierte.

Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 befand sich das Areal für zwei Jahrzehnte unter jordanischer Herrschaft. In dieser Zeit wurden die Synagogen in der Jerusalemer Altstadt zerstört, es war den Juden nicht erlaubt, an der Klagemauer zu beten, der für sie heiligsten Stätte. 

In der Folge des Sechstagekrieges 1967 kamen Tempelberg und Klagemauer unter israelische Kontrolle. Die Verwaltung des Tempelbergs liegt aber weiterhin in den Händen einer unveräußerlichen islamischen Stiftung, der Waqf-Behörde. Zwar ist für die meisten strenggläubigen Juden das Betreten des Tempelberg-Plateaus tabu, aber militante Nationalreligiöse pilgern seit Jahren in immer größerer Zahl auf den Berg. Die Palästinenser fühlen sich zunehmend provoziert, zumal die jüdischen Eiferer von der israelischen Regierung geduldet zu werden scheinen. Auf den palästinensischen Protest reagiert Israel mit immer rigiderer Kontrolle.

In seinem gerade bei C. H. Beck erschienenen Buch erzählt Joseph Croitoru die 3000-jährige Geschichte des Tempelbergs und schildert, wie der Streit um Jerusalems heilige Stätten seit dem 19. Jahrhundert immer weiter eskaliert ist. Über diese Geschichte und Gegenwart wollen wir mit Joseph Croitoru diskutieren. 

Dr. Joseph Croitoru, geboren 1960 in Haifa, ist Historiker und Journalist. Er war lange Autor der Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Neuen Zürcher Zeitung mit den Schwerpunkten Nahost und Osteuropa, heute berichtet er u.a. für Spiegel, Süddeutsche Zeitung, taz und den Rundfunk. Seine (vor-)letzten Veröffentlichungen: Der Märtyrer als Waffe. Die historischen Wurzeln des Selbstmordattentats. Carl Hanser Verlag, München 2003; Hamas. Auf dem Weg zum palästinensischen Gottesstaat. dtv, München 2010; Die Deutschen und der Orient. Faszination, Verachtung und die Widersprüche der Aufklärung. Carl Hanser Verlag, München 2018.

Datum und Zeit: 7. April umd 19:30 uhr

Ihr Links zur Teilnahme:

https://www.youtube.com/channel/UCfSkFjvbramGhZjF6yqmkpw

https://www.facebook.com/events/725933898116084/