Der Holocaust in den baltischen Ländern
Der Vortrag bekräftigt die These Timothy Snyders vom besonderen Charakter des Holocaust in den „Bloodlands“ (neben dem Baltikum auch Ostpolen, die Ukraine und Weißrussland). Der US-amerikanische Historiker hebt dafür vor allem die aktive Mitwirkung von Teilen der einheimischen Bevölkerungen an dem Judenmord hervor; die Massenerschießungen als die am häufigsten angewandte Methode („Holocaust by bullets“) und deren sofortige Vollstreckung in der Nähe der Wohnorte der Opfer. Betrachtet werden müssen aber auch die relativ großen Handlungsspielräume einzelner Akteure der Besatzungsregime auf der regionalen und lokalen Ebene und, damit zusammenhängend, die häufigen Kompetenzstreitigkeiten insbesondere zwischen den Verwaltungen und den Polizeiapparaten.
Dr. Ivo Bock war lange Jahre wissenschaftlicher Mitarbeit der Forschungsstelle Osteuropa Bremen.
09.11.2023, 19 Uhr
Landeszentrale für politische Bildung · Birkenstraße 20/21 · 28195 Bremen
Eine Veranstaltung der DIG Bremen/Unterweser e. V. und des Jungen Forum Bremen