"Macht keine Dummheiten, während ich todt bin." Theodor Herzl im kollektiven Gedächtnis Israels
Vor 120 Jahren verstarb Theodor Herzl, der Begründer des Zionismus als politische Bewegung. In Israel als „Prophet des Staates“ verehrt, war Herzl von Beginn an ein einendes Symbol der konkurrierenden Strömungen und Gruppierungen, sowohl innerhalb der zionistischen Bewegung wie auch später in Israel. Gleichzeitig versuchten die verschiedenen Seiten, Herzl für ihre Zwecke und Überzeugungen im Kampf um die Deutungshoheit einzuspannen.
Der Vortrag blickt auf Herzl im kollektiven Gedächtnis Israels und zeigt die Veränderungen und Brüche, die das Land in den 75 Jahren seines Bestehens durchlief, aus dieser Vogelperspektive. Feier- und Gedenktage, der Herzl-Berg in Jerusalem, aber auch Lehrmaterialien, sowie Beispiele aus Kunst und Kultur dienen dabei als Quellen. Es wird deutlich, dass Herzls Vision auch heute noch Quelle der Inspiration, aber auch Streitpunkt in der Frage um die Ausrichtung und Ziele des Zionismus ist, auch in den schweren Zeiten, die Israel im Moment durchlebt.
Dr. Andrea Livnat ist Historikerin und Herausgeberin des jüdischen Internetportals haGalil. Zu ihren Veröffentlichungen zählen „Der Prophet des Staates. Theodor Herzl im kollektiven Gedächtnis Israels“ (Campus 2011) und „111 Orte in Tel Aviv, die man gesehen haben muss“ (Emons 2023).
Dienstag, 28. Mai 2024, 19 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung, Birkenstr. 20