Zeugnis eines Jungen aus dem Ghetto Wilna
Alle kennen das Tagebuch des jungen Mädchens Anne Frank aus dem „Hinterhaus“ in Amsterdam. Es ist von unschätzbarem Wert für die Verstandes- und Herzensbildung junger Menschen weltweit.
Aber es gibt noch sehr viel mehr Tagebücher von jüdischen jungen Menschen, aufgeschrieben auf der Flucht, im Versteck, im Ghetto; in allen europäischen Schauplätzen des Judenmordes, aus allen sozialen Schichten und Traditionen. Zusammen ergeben sie erst ein ganzes Bild. Eines dieser Tagebücher hat der 14jährige Yitskhok Rudashevski begonnen im Ghetto Wilna zu schreiben, bis er mit seiner Familie in den Tod deportiert wurde. Wir erfahren von ihm vom materiellen und moralischen Elend im Ghetto, der ständigen Begleitung durch die Todesdrohung; aber wir erfahren vor allem von der Behauptung gegen die Erniedrigung und Hoffnungslosigkeit durch Bücher, durch Lernen, durch Aktivitäten jiddischer Kultur. Das Tagebuch wurde nach der Befreiung Wilnas glücklich aufgefunden.
Cornelius Kopf-Finke liest Passagen aus dem vom Jiddischen ins Deutsche übersetzten Zeugnis.
Mittwoch, 15. Januar 2025, 19 Uhr, Landeszentrale für pol. Bildung, Birkenstr. 20/21
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Gedenken an die Opfer des Nationalsozialsmus" statt. Das Programm können Sie hier herunterladen.